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15.09.2025Konferenz der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer zum Thema „Banking Challenges between Iran and Germany“.
Die Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer veranstaltete die hochrangige Konferenz „Banking Challenges between Iran and Germany“. An dieser nahmen der iranische Botschafter in Deutschland, leitende Angestellte iranischer Banken in Deutschland, stellvertretende Gouverneure iranischer Banken, Mitglieder der Kammer sowie führende Experten aus dem Banken- und Finanzsektor teil. Die Veranstaltung diente als Plattform, um die Hindernisse und Chancen der Bankenkooperation zwischen den beiden Ländern zu diskutieren.
An der Fachkonferenz „Banking Challenges between Iran and Germany“ nahmen Shahin Asghari (Präsident der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer), Majid Nili Ahmadabadi (Botschafter des Iran in Deutschland), Ali Majedi (ehemaliger Botschafter des Iran in Deutschland), stellvertretende Gouverneure für internationale und Devisenangelegenheiten iranischer Banken, leitende Angestellte iranischer Banken in Deutschland, mehrere Mitglieder der Kammer sowie prominente Experten aus dem Banken- und Finanzsektor teil. Die Veranstaltung fand im Hauptsitz der Kammer in Teheran statt.
Shahin Asghari eröffnete das Treffen, begrüßte die Teilnehmer und betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen. Er betonte, dass Deutschland selbst unter schwierigsten Bedingungen einer der wichtigsten Handelspartner des Irans geblieben sei. Asghari wies auf die Auswirkungen der Sanktionen hin und erklärte, dass die Kammer regelmäßige Konsultationen mit Banken und Experten eingeleitet habe, um künftige Herausforderungen zu antizipieren und Lösungen zu finden.
Asghari unterstrich die Bedeutung des Handels mit Deutschland und wies darauf hin, dass viele iranische Unternehmen von der deutschen Industrie abhängig sind und Deutschland nach wie vor der wichtigste europäische Partner des Irans ist. Er erinnerte daran, dass der Iran 1975 nach den Vereinigten Staaten das zweitgrößte Zielland für deutsche Exporte war, während er heute nur noch auf Platz 79 liegt. Asghari betonte die Rolle der Handelskammer bei der Förderung des Dialogs mit den Banken, um bestehende Hindernisse zu beseitigen und die Voraussetzungen für zukünftige Chancen zu schaffen.
In seinen Ausführungen kritisierte Asghari die Tendenz einiger Beamter, die Bedeutung des europäischen Handels zu unterschätzen. Er wies darauf hin, dass viele iranische Industriezweige auf europäische, insbesondere deutsche, Technologien angewiesen sind, die sich nicht einfach ersetzen lassen. Er zeigte sich optimistisch, dass sich die gegenwärtigen Schwierigkeiten in den iranisch-europäischen Beziehungen mit der Zeit legen werden, und betonte die Notwendigkeit einer proaktiven Vorbereitung.
Der iranische Botschafter in Deutschland, Majid Nili Ahmadabadi, nahm per Videokonferenz an der Sitzung teil. Er versicherte den Teilnehmern die volle Bereitschaft der Botschaft, Unternehmen und Banken bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu unterstützen. Der Botschafter skizzierte die jüngsten Entwicklungen in den iranisch-deutschen Beziehungen und betonte, dass sich alle Beteiligten auf eine neue Phase der Zusammenarbeit vorbereiten müssten. Er bot die Ressourcen und Verbindungen der Botschaft an, um Lösungen für iranische Unternehmen zu finden.
Auch der ehemalige iranische Botschafter in Deutschland, Ali Majedi, sprach auf der Veranstaltung. Ausgehend von seinen Erfahrungen bei der iranischen Zentralbank und später als Botschafter von 2014 bis 2017 verglich er die aktuellen Bedingungen mit den Jahren internationaler Sanktionen und wies darauf hin, dass der Handel mit Deutschland im Jahr 2014 dennoch ein Volumen von 2,4 Milliarden US-Dollar erreicht hatte. Er nannte praktische Beispiele für die Überwindung von Beschränkungen, wie den Kauf von 1.000 Krankenwagen für das iranische Gesundheitsministerium von einem deutschen Unternehmen.
Majedi analysierte außerdem die strategischen Bedürfnisse Europas und erklärte, dass Deutschland zwar über technologische und monetäre Stärke verfüge, ihm aber ausreichende Energieressourcen und Verbrauchermärkte fehlten. Dies mache eine Zusammenarbeit mit Ländern wie dem Iran unerlässlich. Er betonte, dass große deutsche Unternehmen derzeit zwar eingeschränkt sein mögen, für kleine und mittlere Unternehmen sich aber Möglichkeiten ergeben könnten, sofern praktische Lösungen für Finanztransaktionen entwickelt würden.
Während der Sitzung tauschten Vertreter von Mitgliedsunternehmen und iranischen Banken ihre Perspektiven aus. Die Vertreter der Wirtschaft zeigten sich zufrieden mit der Leistung der Banken, kritisierten jedoch die Verzögerungen bei der Zuteilung von Devisen durch die Zentralbank. Diese führen oft zu monatelangen Verzögerungen bei der Zollabfertigung von Importwaren. Sie argumentierten, dass eine rechtzeitige Zuteilung das Handelsvolumen erheblich steigern würde.
Zum Abschluss des Treffens bekräftigte Asghari, dass der derzeitige turbulente Weg nicht unbegrenzt fortgesetzt werden könne und die Strategie der Kammer darin bestehe, die Bereitschaft für eine eventuelle Öffnung der iranisch-europäischen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Er erinnerte an die Zeit nach dem JCPOA, als mehr als 50 deutsche Unternehmen in den Iran kamen, die Bereitschaft vor Ort jedoch fehlte. Er betonte, wie wichtig es sei, die Beziehungen zu deutschen Unternehmen zu pflegen und die hart erkämpfte Präsenz iranischer Bankfilialen in Deutschland aufrechtzuerhalten.
Die Sitzung endete mit der Vereinbarung, weitere Fachsitzungen zu Rechts- und Bankfragen abzuhalten. Die Teilnehmer betonten, dass die Banken enger zusammenarbeiten, innovative Lösungen teilen und bewährte Verfahren austauschen müssen, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.