Iftar-Zeremonie der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer
09.04.2024Steigerung des Handelsvolumens zwischen Iran und Deutschland um 15 Prozent
21.04.2024Cybersecurity-Regeln fordern Autobauer heraus
Ab Sommer gelten in Europa neue Regeln für die Cybersicherheit in Autos. Das nutzen mehrere Hersteller, um ihr Angebot zu verschlanken. Dabei verfolgen die neuen Regeln einen sicherheitspolitischen Zweck.
laut dw, Im Kino rettet Meisterspion James Bond mit seinen bestens ausgestatteten Autos gleich die ganze Welt. In der Wirklichkeit können echte Spione unsere Autos als Werkzeuge benutzen. Dem wird nun ein Riegel vorgeschoben. Denn die elektronische Ausstattung der Autos dient nicht nur der Bequemlichkeit ihrer Fahrer und soll zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Sie ermöglicht ebenso, dass Autos und ihre Benutzer immer besser beobachtet werden können. Das haben die Vereinten Nationen und die Europäische Union erkannt und darauf reagiert: Mit den UN-Regeln R155 und R156, die die Cybersecurity und die damit verbundenen Software-Updates betreffen, werden höhere Anforderungen auch an Autofirmen und ihre Zulieferer gestellt. Diese UN-Maßgaben werden ab dem 7. Juli dieses Jahres auch in der EU umgesetzt.
Auch wegen der neuen Regeln nehmen nun einige Hersteller Modelle aus dem Programm. Bei Volkswagen ist das der Kleinwagen Up und der Transporter T6.1, bei Porsche sind es die Modelle Macan, Boxster und Cayman, die als „Verbrenner“ nur noch in den Export gehen, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) meldet. Auch Audi, Renault und Smart würden ältere Modelle nach dem Stichtag nicht mehr bauen. Der Agentur gegenüber begründete VW-Markenchef Thomas Schäfer die Maßnahmen mit dem hohen Aufwand, der für die neuen Regeln erforderlich sei: „Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren. Das wäre schlichtweg zu teuer.“ Bestens vorbereitet scheint der schwäbische Konkurrent Mercedes-Benz zu sein. Unternehmenssprecherin Juliane Weckenmann teilte der DW mit, dass die „Regularien keine Auswirkungen auf das Portfolio von Mercedes-Benz“ hätten: „Alle unsere Architekturen erfüllen die Anforderungen und sind oder werden rechtzeitig nach UN R155/ R156 zertifiziert.“
Die Cyberangriffe der letzten Jahre auf mehrere große Automobilunternehmen zeigen, wie verwundbar diese Branche in Bezug auf die Cybersicherheit ist. Jüngstes Beispiel war der US-Elektroauto-Pionier Tesla, der im März 2023 angegriffen wurde. Damals verschafften sich Hacker Zugang zur Fahrzeugsoftware, die Funktionen wie das Hupen, das Öffnen des Kofferraums, das Einschalten der Scheinwerfer und die Bedienung des Infotainmentsystems des Autos steuert.