
Der EU-Plan zur Rettung der europäischen Stahlindustrie
30.04.2025Ausländische Investitionen in Deutschland gehen zurück, weil China die USA überholt hat.
Eine Studie des Beratungsunternehmens EY zeigt, dass die ausländischen Investitionen in Deutschland stark zurückgegangen sind. China ist nun der größte Investor hierzulande.
Laut einem neuen Bericht des Beratungsunternehmens EY wird die Zahl der ausländischen Investitionsprojekte in Deutschland im Jahr 2024 bei 608 liegen. Dies entspricht einem Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist der niedrigste Stand seit 2011. Diese Projekte umfassen die Errichtung neuer Standorte und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, nicht aber Finanztransaktionen oder Firmenübernahmen.
Unter den investierenden Ländern verzeichneten die Vereinigten Staaten den größten Rückgang. Die Zahl der Investitionsprojekte amerikanischer Unternehmen in Deutschland sank um 27 Prozent auf 90 Projekte, während der Rückgang in ganz Europa nur 11 Prozent betrug. Infolgedessen verzeichnete Deutschland den stärksten Rückgang bei der Anziehung von US-Investitionen unter den wichtigsten europäischen Zielländern.
Mit 96 neuen Projekten, was einem leichten Rückgang von 3 Prozent entspricht, ist China inzwischen zum ersten Mal der größte ausländische Investor in Deutschland. Der Bericht stellt zudem fest, dass Deutschland weiterhin das beliebteste Ziel für chinesische Investoren in Europa ist.
Laut der EY-Studie haben sich die ausländischen Investitionsprojekte in Deutschland seit 2017 mit einem Rückgang von 46 Prozent fast halbiert. Frankreich und das Vereinigte Königreich haben trotz Rückgängen immer noch eine stärkere Position bei der Anziehung von ausländischem Kapital.
Henrik Ahlers, CEO von EY Deutschland, warnte, dass Deutschland seinen Status als erstklassiges Investitionsziel verlieren könnte. Als Hauptfaktoren, die ausländische Investoren abschrecken, nannte er hohe Energie- und Arbeitskosten, eine hohe Besteuerung, eine komplexe Bürokratie und eine schleppende Digitalisierung.
Quelle: DPA, Handelsblatt, Spiegel