
Rückgang des Handels zwischen Iran und der EU in den ersten zwei Monaten des Jahres 2025
28.04.2025Der EU-Plan zur Rettung der europäischen Stahlindustrie
Ab dem nächsten Jahr müssen Hersteller aus Nicht-EU-Ländern bei der Einfuhr umweltschädlicher Produkte wie Zement, Aluminium, Eisen und Stahl eine CO₂-Grenzsteuer an den Außengrenzen der EU zahlen.
Deutschlands Stahlriese Thyssenkrupp plant den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen. Die Beschäftigten der europäischen Stahlindustrie sind wütend und fürchten um ihre Jobs. Die europäische Metallindustrie steckt in der Krise: US-Zölle, explodierende Energiepreise, weltweite Überkapazitäten und der Wettbewerb mit billigem chinesischem Stahl setzen ihr zu. Gibt es noch eine Zukunft für Europas Schwerindustrie? Die Europäische Kommission sagt: Ja.
Derzeit liegt die weltweite Stahlproduktion deutlich über dem Bedarf. Nun droht die neue US-Regierung mit Strafzöllen von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte. Das könnte internationale Handelsströme vom US-Markt in Richtung Europa umleiten. Die EU-Kommission versucht mit einem „Aktionsplan Stahl“ zu retten, was noch zu retten ist. Diese Strategie zur Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung nennt sie den „Industriellen Grünen Deal“.
Ausländische Anbieter versuchen, den EU-Markt mit Dumpingpreisen zu überschwemmen. Um europäische Hersteller vor der Zerstörung durch billige und unfaire Importe zu schützen, wird ab 2026 ein neues Instrument eingesetzt: der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU. Produzenten aus Drittländern, die umweltschädlichen Zement, Aluminium, Eisen oder Stahl liefern, müssen beim Import eine CO₂-Abgabe zahlen.
Damit Europas Industrie für eine nachhaltige Zukunft gerüstet ist, will die EU Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro mobilisieren. Doch Europas industrielle Basis steht auf dem Spiel. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden – ein Ziel, das nur erreichbar ist, wenn Stahl nicht mehr mit Kohle, sondern mit Strom oder Wasserstoff erzeugt wird. Die EU-Kommission unterstützt diesen Wandel. Auch Thyssenkrupp hat sich dem Ziel „grüner Stahl“ verpflichtet.
Quelle: Euronews